07. 06. 2022
07. 06. 2022
Weitere Erholung im Luftverkehr - vor allem im Frühjahr
Nicht immer sind reine Vorjahresvergleiche auf Zahlenbasis aussagekräftig: Das gilt beispielhaft für die Passagierzahlen des jüngsten Luftverkehrsreportings: In den Monaten November 2021 bis April 2022 (= Winterhalbjahr 2022) sind sie um sagenhafte 382% gegenüber dem Vorjahreszeitraum gestiegen. Dieser Vergleich zeigt vor allem eins: Der Luftverkehr erholt sich allmählich von der Corona-Pandemie.
Die Zahl der Passagiere an den drei Landesflughäfen Zürich, Genf und Basel betrug zwischen November und April insgesamt 14,98 Mio. und war damit fast 5-mal so hoch wie im Winterhalbjahr 2021. Dieses war stark geprägt vom zweiten Lockdown und einem signifikanten Rückgang der Reisenden. Im Vergleich zum Winterhalbjahr vor der Pandemie (2018/2019) liegen die aktuellen Passagierzahlen 43% tiefer, wobei sich insbesondere in den letzten drei Monaten eine stetige Erholung auf noch -28% eingestellt hat. Am schnellsten scheint sich der Flughafen Genf vom Corona-Einbruch zu erholen. Hier beträgt das Passagierwachstum gegenüber dem Vorjahr 480% und der Rückgang gegenüber dem Winterhalbjahr 2019 -38%.
Mehr als verdoppelt haben sich innert Jahresfrist die Flugbewegungen an den drei Landesflughäfen - sie steigen von 84'485 auf 191'436 Bewegungen für die Monate November 2021 bis April 2022. Die Flugbewegungen liegen damit zurzeit 28% unter dem Wert des Winterhalbjahrs 2018/2019. Hier zeigt sich einmal mehr, dass die Flugbewegungen weniger stark ausschlagen als die Passagierzahlen, da einerseits auf Passagierrückgänge nicht immer flexibel reagiert werden kann; andererseits wird versucht, ein Passagierwachstum erst einmal über eine höhere Auslastung von Flugzeugen aufzufangen.
Beinahe zurück auf Vorkrisenniveau ist die Luftfracht. Sie legt gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 26,3% auf 317'994 Tonnen zu, nur leicht unter dem Wert des Winterhalbjahrs 2018/2019 (335'569 Tonnen). Damit zeigt sich, dass die Luftfracht insgesamt wesentlich weniger stark von der Corona-Krise tangiert wurde als der Passagierverkehr. Doch lohnt sich der Blick in die Details: Denn die Entwicklung an den einzelnen Flughäfen ist sehr heterogen. Während die Luftfracht in Basel ihr Volumen von vor der Krise bereits übertroffen hat, liegt sie am Flughafen Genf noch 23% darunter. Der Flughafen Zürich liegt dazwischen, mit -5% gegenüber dem Winterhalbjahr 2018/2019.
Ausblick auf die nächsten Monate
Der letzte Ausblick vor sechs Monaten war noch stark von Unsicherheiten rund um eine neue Virus-Mutation geprägt. Das Worst Case-Szenario ist aber nicht eingetreten und der Luftverkehr hat sich in den vergangenen Monaten weiter erholt. Die letzten drei Monate deuten auf eine fortschreitende Normalisierung des Luftverkehrs hin und viele scheint die Reiselust wieder gepackt zu haben, insbesondere auf die Sommermonate hin.
Die Daten für das Luftverkehrsreporting werden uns von den Flughäfen Zürich, Genf und Basel zur Verfügung gestellt.
Auskünfte erteilt: Michael Ruefer, stv. Geschäftsführer LITRA