21. 08. 2025
21. 08. 2025


Nationalstrassenreporting 2025: Fahrleistung bleibt auf hohem Niveau stabil
Im Jahr 2024 wurden auf dem Schweizer Nationalstrassennetz insgesamt 29,8 Milliarden Fahrzeugkilometer zurückgelegt – ein Plus von 0,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Damit stabilisiert sich das Verkehrsaufkommen nach den Zunahmen der letzten Jahre auf hohem Niveau. Dies geht aus dem jährlich von der LITRA publizierten Nationalstrassenreporting hervor, welches auf den Daten des Bundesamts für Strassen (ASTRA) basiert.

Mit fast 30 Milliarden Fahrzeugkilometern bleibt die Fahrleistung auf den Nationalstrassen auf hohem Niveau stabil. © ASTRA
Nach dem pandemiebedingten Rückgang und der darauffolgenden deutlichen Erholung in den Jahren 2022 (+ 6,7 %) und 2023 (+ 1,2 %) hat sich die Verkehrsnachfrage auf den Nationalstrassen im Jahr 2024 auf hohem Niveau konsolidiert.
Die Quartalszahlen des Bundesamts für Strassen (ASTRA), die von der LITRA im Rahmen ihres jährlichen Reportings aufbereitet werden, zeigen eine stabile und mit 29,8 Milliarden Fahrzeugkilometern weiterhin leicht positive Entwicklung der Fahrleistung1 auf den Nationalstrassen (+ 0,7 %). Die Nationalstrassen bleiben damit eine tragende Säule der Mobilität in der Schweiz – sowohl im Personen- als auch im Güterverkehr.
Sommermonate weiterhin verkehrsreichste Zeit auf Schweizer Strassen
Über das Jahr hinweg zeigt sich derweil ein etwas differenzierteres Bild: Während im ersten Quartal 2024 die Fahrleistung mit 7,1 Milliarden Fahrzeugkilometern im Vergleich zum Vorjahr noch deutlich zulegen konnte (+ 1,6 %), nahm die Fahrleistung im zweiten Quartal mit 7,5 Milliarden Fahrzeugkilometern leicht ab (- 0,2 %).
Die stärkste Verkehrsintensität war – wie bereits im Vorjahr – im dritten Quartal zu verzeichnen: Mit 7,9 Milliarden Fahrzeugkilometern bleibt der Sommer das verkehrsreichste Quartal auf den Schweizer Nationalstrassen (+ 0,4 %). Aber auch im vierten Quartal konnte die Fahrleistung auf den Nationalstrassen mit 7,4 Milliarden Fahrzeugkilometern einen leichten Zuwachs verzeichnen (+ 1,3 %).
Immer mehr zurückgelegte Personenkilometer auf der Strasse und der Schiene
Der überwiegende Teil der Fahrleistung auf den Nationalstrassen entfällt auf den motorisierten Individualverkehr: Rund 84 Prozent der Fahrzeugkilometer wurden 2024 von Personenwagen zurückgelegt. Im Vergleich zum Vorjahr bedeuten die rund 25 Milliarden Kilometer auf Personenwagen eine leichte Zunahme von 0,6 Prozent.
Spannend ist der Vergleich zur Entwicklung im öffentlichen Verkehr in den letzten Jahren: Während die Personenkilometer mit der Bahn im Jahr 2023 um 15,0 Prozent, und der strassengebundene öV (Bus und Tram) um 8,6 Prozent zulegen konnten, stieg der motorisierte Individualverkehr (MIV) im gleichen Zeitraum lediglich moderat um 3,1 Prozent.
Mit 93,8 Milliarden Personenkilometern macht der MIV jedoch weiterhin den grössten Anteil an den im Jahr 2023 schweizweit zurückgelegten 129 Milliarden Personenkilometern aus (72,7 %). Vergleichbare Daten für das Jahr 2024 liegen aktuell noch nicht vor.
Etwa zwei Drittel des Güterverkehrs auf den Nationalstrassen entfallen auf Lieferwagen
Neben dem motorisierten Individualverkehr ist auch der Güterverkehr auf das Nationalstrassennetz angewiesen. Gut 70 Prozent aller Last- und Lieferwagenfahrten in der Schweiz erfolgen auf den Schweizer Nationalstrassen.
Während der Personenverkehr auf den Nationalstrassen im Jahr 2024 leicht zulegen konnte, blieb der Güterverkehr mit einem Anteil von 16,1 Prozent der Fahrleistungen unverändert. Last- und Lieferwagen legten im Jahr 2024 mit 4,8 Milliarden Fahrzeugkilometern nahezu die gleiche Strecke auf den Nationalstrassen zurück wie 2023. Dabei machten Lieferwagen rund zwei Drittel der Fahrleistungen des Güterverkehrs auf den Nationalstrassen aus.
Auch im Güterverkehr fehlt für die Beurteilung der Gesamtverkehrsleistung aktuell noch die Datengrundlage für das Jahr 2024. Für das Jahr 2023 ist jedoch ein leichter Rückgang im Güterverkehr zu verzeichnen (-5,6 %).
Gleich geblieben ist, dass der Grossteil des Güterverkehrs auf die Strasse entfällt. Der Modalsplit im Schienengüterverkehr beträgt in der Schweiz lediglich 34,3 Prozent. Im europäischen Vergleich belegt die Schweiz damit Rang drei, hinter Lettland (44,0 %) und Litauen (39,1 %).
Nationalstrassen bleiben tragende Säule des Gesamtverkehrs
Wenngleich die Nationalstrassen nur rund drei Prozent des gesamten Schweizer Strassennetzes ausmachen, wird weiterhin mehr als 40 Prozent der Gesamtfahrleistung auf ihnen abgewickelt. Diese Zahlen unterstreichen die zentrale Rolle des Nationalstrassennetzes für die Mobilität in der Schweiz – sowohl im Personen- als auch im Güterverkehr.
1 Für die Ermittlung der Fahrleistungen werden die Daten zu den Fahrzeugbelastungen von den Zählstellen in ein Verkehrsmodell eingelesen. Mit dem vom Bundesamt für Raumentwicklung (ARE) betriebenen Verkehrsmodell (VM-UVEK) und dessen beiden Teilen Nationales Personenverkehrsmodell (NPVM) und Aggregierte Methode Güterverkehr (AMG) steht dem UVEK ein eigenes Instrumentarium zur Verfügung. Mit diesem VM-UVEK können die verkehrlichen Abläufe und Belastungen auf dem Schweizer Strassennetz simuliert werden. Dabei wird jede einzelne Fahrt eines Fahrzeugs vom Start- bis zum Zielpunkt abgebildet. Ähnlich wie ein Navigationsgerät in den Automobilen routet ein Algorithmus das Fahrzeug über ein Netzmodell. Im Ergebnis lässt sich ablesen, welche Strecke benutzt wurde und welche Länge dabei auf welcher Strasse zurückgelegt wurde. Daraus lässt sich die Fahrleistung ermitteln (Fahrzeuge x Fahrtlänge = Fahrzeugkilometer).
Die Nationalstrassenreportings früherer Jahre sind im LITRA-Datenportal unter dem Thema Mobilität dargestellt.