14. 08. 2018
Internationale Preisvergleichsstudie zeigt: Der öffentliche Verkehr der Schweiz hat ein ausgezeichnetes Preis-Leistungsverhältnis
Der öffentliche Verkehr der Schweiz bietet im europäischen Vergleich eine ausgezeichnete Qualität: Die Schweiz punktet vor allem mit einer hohen Netz- und Angebotsdichte und einer herausragenden Pünktlichkeit. Die Preise des öffentlichen Verkehrs liegen im europäischen Mittelfeld. Während die Abonnemente sehr vorteilhafte Preise haben, sind insbesondere Einzelfahrten in der Schweiz vergleichsweise teuer. Die Branche arbeitet daran, das Preisleistungsverhältnis im öV weiter zu verbessern, neue Kunden an den öV zu binden und die Preise nach den Preiserhöhungen der letzten Jahre zu stabilisieren.
Für die Studie verglichen wurden die Preise in Italien, Deutschland, Frankreich, Österreich, den Niederlanden, Grossbritannien und der Schweiz. Wie in den meisten Vergleichsländern sind die Preise im öffentlichen Verkehr der Schweiz seit 2016 leicht gestiegen. In der Schweiz war die Preiserhöhung zum Fahrplanwechsel 2016/2017 politisch gewollt: Mit der Einführung der neuen Finanzierung Bahninfrastruktur (BIF) wurden die Trassenpreise 2016 ein zweites Mal erhöht, um die Bahnfahrer verstärkt an den Infrastrukturkosten zu beteiligen. Insgesamt aber bleiben die Schweizer Tarife attraktiv. In der Preisvergleichsstudie, die durch INFRAS erstellt wurde, werden verschiedene Reisesituationen für unterschiedliche Kundengruppen betrachtet. Die Schweiz ist insbesondere im innerstädtischen Verkehr und bei Reisen von der Stadt aufs Land günstig. Etwas teurer ist der öV für Gelegenheitsfahrer und hier vor allem bei Reisen im Metropolitanraum und zwischen zwei Städten.
Sehr umfassendes Leistungsangebot im Schweizer öV
Bei sämtlichen Vergleichen schneidet das Einzelbillett in der Schweiz nie als günstigste Variante ab. Dagegen erweisen sich die verschiedenen Abonnemente als preislich attraktiv und sehr umfassend, wenn man ihren Geltungsbereich berücksichtigt. Generell ist das Preisleistungsverhältnis des Schweizer öV sehr hoch: Bei durchschnittlichen Preisen (im Ländervergleich) erzielt der öffentliche Verkehr der Schweiz Spitzenwerte in der Angebotsqualität. Verglichen wurden dazu die Pünktlichkeit, die Netz- und Angebotsdichte und die Durchschnittsgeschwindigkeit.
Die Preisdifferenzierung nimmt weiter zu
Auffällig schnell haben sich in den vergangenen zwei Jahren die Sparbillette, Frühbucherrabatte und weitere Preisdifferenzierungen entwickelt. Hier sticht die Schweiz mit den Spartickets für die beliebtesten Fernverkehrsstrecken und den Spartageskarten (seit 2017) heraus. Diese Differenzierungen haben die Preiswahrnehmungen positiv beeinflusst. In einigen Ländern ist die Preisdifferenzierung im Fernverkehr gang und gäbe, meist auf Kosten ansprechender Abonnemente. Die Branche arbeitet daran, die Tarife für Gelegenheitsfahrer und bestimmte Kundengruppen noch attraktiver zu gestalten und die Eintrittshürden für Neukunden zu senken. Mit neuen Angeboten und Treuerabatten soll der öV-Anteil im Freizeitverkehr gesteigert werden. Zudem sollen die Sortimente und die Leistungen weiter standardisiert werden.
Auskünfte erteilen:
Michael Ruefer, stv. Geschäftsführer LITRA, 031 328 32 37
Sabine Krähenbühl, Leiterin Kommunikation ch-direct, 031 359 23 57
Die Unterlagen zur Medienkonferenz finden Sie hier:
Abbildung 1: Grosse Spanne bei den Sparpotentialen mit flexiblem Buchungszeitpunkt
Abbildung 2: Günstigeres Angebot in der Schweiz für Reisen von der Stadt aufs Land