13. 11. 2024
13. 11. 2024
Gastbeitrag: Mobilitätshub Flughafen Zürich – stärken, ausbauen, investieren
Der Flughafen Zürich ist nicht nur das Tor zur Welt für die Schweiz, sondern auch die zentrale multimodale Verkehrsdrehscheibe des Landes. Hier kommen Reisende aus der Luft, auf der Schiene und der Strasse zusammen, steigen um und reisen weiter. In Superlativen ausgedrückt: Der Flughafen Zürich gehört zu den am besten angebundenen Orten der Schweiz. Dies hat eine grosse volkswirtschaftliche Bedeutung – umso wichtiger ist es, dass wir dieser Kerninfrastruktur Sorge tragen.
Von Carmen Walker Späh, Regierungsrätin Kanton Zürich
Der Flughafen Zürich ist weit mehr als ein Ort, an dem Flugzeuge starten und landen: Mit über 27 Millionen Fahrgästen des öffentlichen Verkehrs gehören der Flughafenbahnhof, der Busbahnhof sowie die angrenzenden Tramhaltestellen, zu den wichtigsten Verkehrsknotenpunkten der Schweiz. An Werktagen stehen rund 750 Busabfahrten, über 400 Tramkurse und mehr als 450 Bahnverbindungen zur Verfügung.
Auch Autofahrerinnen und Autofahrer gelangen schnell und unkompliziert zum Flughafen: Innerhalb eines Umkreises von nur sechs Kilometern befinden sich drei Autobahnkreuze. Zudem stehen rund 20’000 Parkplätze für den motorisierten Individualverkehr bereit. Ergänzt wird dieses Angebot durch ein zentrales Mietwagenzentrum sowie zahlreiche Sharing-Angebote, darunter Elektroautos und E-Bikes. Diese Vielzahl an Verkehrsverbindungen auf Strasse und Schiene macht den Flughafen Zürich zu einem Hub für Pendlerinnen und Pendler, Freizeitreisende sowie Flughafenmitarbeitende und Flugpassagiere.
Für alle, die in die Ferne schweifen, ist der Flughafen Zürich ohnehin die richtige Adresse: Mit über 200 Destinationen in 72 Ländern ist er ein bedeutendes Drehkreuz des internationalen Luftverkehrs. 44 Prozent der wichtigsten europäischen Wirtschaftszentren sind innerhalb von 3,5 Stunden von Zürich aus erreichbar – ohne den Flughafen wären es nur 11 Prozent. Dies verdeutlicht die immense Bedeutung des Flughafens für unsere Wirtschaft, Wettbewerbsfähigkeit und Ferienpläne.
In Nachhaltigkeit investieren
Eines steht fest: Unsere Mobilität – sowohl am Boden als auch in der Luft – muss nachhaltiger werden. Der Flughafen Zürich nimmt diese Verantwortung ernst und hat sich das ambitionierte Ziel gesetzt, bis 2040 seine Treibhausgasemissionen auf Netto-Null zu reduzieren. In Zusammenarbeit mit Synhelion engagieren sich sowohl die Flughafen Zürich AG als auch SWISS für den verstärkten Einsatz von synthetischem Treibstoff.
Auch die anderen Verkehrsträger müssen nachhaltiger werden, insbesondere der Strassenverkehr, der einen grossen Anteil der Treibhausgasemissionen verursacht. Der Regierungsrat fördert daher mit 50 Millionen Franken die Elektrifizierung der Mobilität mit dem Programm «Ladeinfrastruktur», das den Ausbau von Ladestationen in Häusern, Mehrfamilienwohnungen und auch in blauen Zonen finanziell unterstützt.
Der öffentliche Verkehr wiederum ist für lediglich 3,2 Prozent der CO2-Emissionen des Gesamtverkehrs im Kanton Zürich verantwortlich, obwohl er einen Drittel der gesamten Verkehrsleistung erbringt. Doch auch das reicht nicht: Das Ziel der Dekarbonisierungsstrategie des Zürcher Verkehrsverbundes (ZVV) ist es, die Busflotte bis 2040 vollständig CO2-neutral zu gestalten. Dies gilt für den gesamten Kanton Zürich – und natürlich auch für den Verkehrsknotenpunkt Flughafen. Hier liegt der Anteil des öffentlichen Verkehrs am gesamten Verkehrsaufkommen bei rund 45 Prozent. Ein Wert, der weiter gesteigert werden soll.
Verkehrsinfrastrukturen stärken und ausbauen
Die Bevölkerung im Kanton Zürich, insbesondere in der Flughafenregion, wächst stetig. Daher müssen die bestehenden, gut funktionierenden Infrastrukturen optimiert und, wo nötig, erweitert werden. Von besonderer Bedeutung ist dabei die Verlängerung der Glattalbahn vom Flughafen Zürich ins Steinackerquartier in Kloten, da das Verkehrssystem in diesem dynamisch wachsenden Gebiet bereits an seine Kapazitätsgrenzen stösst. Gleichzeitig plant der Kanton Zürich eine durchgehende, sichere und attraktive Velohauptverbindung mit separatem Fussweg zwischen Bassersdorf und dem Flughafen.
Auch der Flughafen selbst investiert weiterhin in seine Infrastruktur. Die Gepäcksortieranlage wurde bereits umfassend erneuert und erweitert. Ab 2030 entstehen ein neues Dock und ein neuer Tower. Die im März 2024 vom Zürcher Stimmvolk mit 62 Prozent Ja-Anteil angenommene Vorlage zur Pistenverlängerung wird den Flugbetrieb weiter stabilisieren. Zudem wird die Busstation am Flughafen ausgebaut. Im September hat die Flughafen Zürich AG das Bauprojekt zur Umgestaltung und Erweiterung der Busstation öffentlich aufgelegt. Künftig sollen alle Busse – auch Reisebusse und Fernbusse – zentral zwischen dem Parkhaus 1 und dem Circle an der erweiterten Busstation abfahren und ankommen.
Die Verkehrsinfrastrukturen am und rund um den Flughafen Zürich werden kontinuierlich gestärkt und ausgebaut – damit der Flughafen Zürich für Reisende aus der Luft, auf der Schiene und der Strasse auch in Zukunft einer der am besten erschlossenen Orte der Schweiz bleibt.
Carmen Walker Späh ist Mitglied der FDP.Die Liberalen und seit dem 18. Mai 2015 Regierungsrätin und Volkswirtschaftsdirektorin des Kantons Zürich. Davor war sie 13 Jahre Kantonsrätin, engagierte sich während 5 Jahren als Verfassungsrätin und war von 2010 bis 2017 Präsidentin der FDP Frauen Schweiz. Während ihrer Zeit als Parlamentarierin war sie Mitglied der kantonsrätlichen Kommission für Planung und Bau (KPB). In ihrer Eigenschaft als Volkswirtschaftsdirektorin ist Carmen Walker Späh unter anderem im Verwaltungsrat der Flughafen Zürich AG.
Carmen Walker Späh wurde 1958 in Altdorf (UR) geboren und hat an der Universität Zürich Rechtswissenschaften studiert. Nach dem Studium arbeitete sie unter anderem in leitender Funktion im Departement Bau der Stadt Winterthur. Von 2000 bis 2015 führte sie ihre eigene Anwaltskanzlei, die auf öffentliches und privates Baurecht spezialisiert war. Carmen Walker Späh ist verheiratet und Mutter dreier erwachsenen Söhne.
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