05. 09. 2024

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05. 09. 2024

Neuer öV-Knoten: Bulle gewinnt den Schweizer Verkehrspreis FLUX

Dieses Jahr geht der nationale Verkehrspreis FLUX an die Stadt Bulle für ihren komplett neuen und vorbildlichen Umsteigeknoten. PostAuto, der Verband öffentlicher Verkehr (VöV), der VCS Verkehrs-Club der Schweiz und der Informationsdienst für den öffentlichen Verkehr (LITRA) verleihen den FLUX zum 18. Mal.

Mit dem FLUX wird ein erneuerter Schweizer Verkehrsknoten ausgezeichnet, der den Fahrgästen das Reisen möglichst angenehm macht. © TPF/Stemutz

Mit dem FLUX wird ein erneuerter Schweizer Verkehrsknoten ausgezeichnet, der den Fahrgästen das Reisen möglichst angenehm macht und so dazu beiträgt, dass der Schweizer öV gegenüber dem Individualverkehr an Attraktivität gewinnt. Die Jury aus elf Schweizer öV-Expertinnen und -Experten trifft ihre Auswahl jedes Jahr nach einem anderen Themenschwerpunkt. 2024 begutachtete sie neugestaltete regionale öV-Knoten. Unter die Lupe nahmen sie vor allem Altdorf UR und Bulle FR.

Die Jury unter der Leitung von Nationalrätin Florence Brenzikofer entschied sich für den neuen Bahnhof der 27’000-Einwohner-Stadt Bulle, die nun den Mobilitätspreis FLUX 2024 erhalten hat. Die Delegation aus der Freiburger Stadt westlich des Greyerzersees konnte den Preis am 5. September 2024 in Martigny VS im Rahmen der Generalversammlung des Verbands öffentlicher Verkehr (VöV) entgegennehmen. PostAuto, der VCS, der VöV und die LITRA haben den FLUX zum 18. Mal verliehen.

Parallel dazu wurde die gut fünf Kilometer lange Meterspurbahn von Broc Chocolaterie nach Bulle durch eine Normalspur ersetzt, um eine Anbindung an das nationale Netz zu ermöglichen. © Philippe Gasser, CITEC SA

Neues Zentrum für die Stadt

Bulle wächst seit 30 Jahren stetig: 1990 zählte die Stadt 12’000 Einwohner, heute 27’000. Um mehr Kapazitäten zu schaffen und die Vorschriften der Behindertengleichstellung zu erfüllen, baute die Stadt Bulle gemeinsam mit der Eignerin des Bahnhofs Bulle, den Freiburgischen Verkehrsbetrieben TPF sowie dem Kanton Freiburg und weiteren Projektpartnern den Bahnhof zwischen 2019 und Ende 2022 komplett neu – sogar an einem neuen Standort. Weil sich der alte Standort, unter anderem wegen begrenztem Platz, nicht für den Neubau eignete, wurde der Bahnhof 250 Meter nördlich des Stadtzentrums gebaut.

Parallel dazu wurde die gut fünf Kilometer lange Meterspurbahn von Broc Chocolaterie nach Bulle durch eine Normalspur ersetzt, um eine Anbindung an das nationale Netz zu ermöglichen: Die TPF schafften so eine Direktverbindung von Bern bis zur Schokoladenfabrik «Maison Cailler». Auch in die Velo-Infrastruktur investierte die Stadt Bulle mit Ihren Projektpartnern kräftig, unter anderem wurden eine neue Velostation in Betrieb genommen und eine Veloroute gebaut. Gleichzeitig entwickelten die TPF mit der Grossüberbauung «Velâdzo» mit ihrem rund um die Uhr geöffneten Hotel, den Restaurants, Büros, Geschäften und Wohnungen ein innovatives Immobilienkonzept, das sich um den neuen Mobilitätshub herum organisiert.

Auch in die Velo-Infrastruktur investierte die Stadt Bulle mit Ihren Projektpartnern kräftig, unter anderem wurden eine neue Velostation in Betrieb genommen und eine Veloroute gebaut. © Philippe Gasser, CITEC SA

Im August 2023 fand die offizielle Eröffnung des Bahnhofs statt. Für die Stadt Bulle war der Umbau des Bahnhofs ein Projekt, das über die Verbesserung der Mobilität hinausgeht. Das neue Zentrum sollte auch das soziale Leben stärken und verdichtetes Bauen fördern. Die Entwicklung des Verkehrsknotens Bahnhof Bulle geht weiter: Bald wird auch der Busbahnhof fertig ausgebaut sein.

Das neue Zentrum sollte auch das soziale Leben stärken und verdichtetes Bauen fördern. © Philippe Gasser, CITEC SA


Die FLUX-Jury

Präsidentin: Florence Brenzikofer (Nationalrätin); Mitglieder: Ueli Stückelberger (VöV), Stéphanie Penher (Verkehrs-Club der Schweiz), Luzius Weber (PostAuto), Michael Bützer (LITRA), Nathanaël Bruchez (Schweizerischer Städteverband), Tinetta Maystre (Stadträtin Renens), Philippe Gasser (Citec Ingénieurs Conseils SA), Remo Petri (Procap Schweiz), Michael Güller (Güller Güller architecture urbanism) und Rahel Marti («Hochparterre»).

Die bisherigen FLUX-Preisträger

  • 2023: Bellinzona | Bahnhöfe im Tessin
  • 2022: Genève Eaux-Vives | Neue S-Bahn-Linie CEVA
  • 2021: Rapperswil-Jona und Sonderpreis für Grindelwald Terminal (Jungfraubahnen) | Steigerung des öV-Modalsplits
  • 2020: Fiesch | Neue S-Bahn- und Regionalverkehrsknoten
  • 2019: St.Gallen | Einbindung in den städtischen Raum
  • 2018: Papiermühle, Ittigen | Meterspurknoten mit Pendlerfokus
  • 2017: Château-d’Oex | Freizeitknoten mit Meterspur
  • 2016: Delémont | Mittelgrosse Verkehrsknoten
  • 2015: Wallisellen | Verkehrsknoten in Agglomerationen
  • 2014: Scuol | Bestes ÖV-System in einem Bergtourismusort
  • 2013: Interlaken Ost | Hafenorte
  • 2012: Flughafen Zürich | Kundeninformation
  • 2011: Bahnhof Renens und Bahnhof Wil | Langsamverkehr
  • 2010: Bahnhof Horgen | In der Nacht
  • 2009: Bahnhof Frauenfeld | Inter- und Multimodalität, kombinierte Mobilität
  • 2008: Bahnhof Baden | Wirtschaftliche Entwicklungspotenziale
  • 2007: Bahnhof Visp | Qualität und Innovation für den attraktiven öV